Den Text selbst hab schon vor über 12 Jahren geschrieben, als mich eine Freundin mal fragte:
"Kannst du mir mal die verschiedenen Stilrichtungen im Metal erklären?"
Metal
Black Metal
Die Ursprünge
des Black Metal sind vor allem bei Bands wie Black Sabbath, Venom und
Bathory zu finden. Behandelten diese Bands in ihren Lyrics
satanistische Äußerungen eher um aufzufallen, machten sich wenige
Jahre später ein paar junge Leute daran diesen Kult fortzusetzen und
zu prägen. Plötzlich war nicht nur lyrisch der Satan angesagt,
sondern setzte man fortan auch auf Corpse-Paint, ein nietenbetontes
Äußeres und schwarze Kleidung. Als Vertreter dieser „ersten
Garde“ sind unter anderem Mayhem und Burzum bekannt.
Die
ursprüngliche Form des Black Metal zeichnete sich durch verschiedene
markante Fakten aus. Nicht nur das Auftreten war wichtig, sondern
auch eine möglichst miese Produktion der Alben, eine ordentliche
Portion Härte bzw. Hass und ein unverständliches Gekrächze bzw.
Gekreische, das den Satanismus und antichristliche Haltungen anpries.
Doch sind es nicht nur satanische Rituale etc., die im Black Metal
aufgefasst werden, sondern gibt es ebenso Einflüsse aus dem
Paganismus, alten Wikinger-Sagen, der Natur und den Büchern
Tolkien’s.
Auch wenn es sich die Urväter des Black Metal
zur Aufgabe machten, dieses Genre im Underground zu pflegen, wurde es
durch Cradle Of Filth und Dimmu Borgir plötzlich publik. Von
Schwarzmetallern ignoriert und verstoßen, gelten sie immer noch als
großer Blickfang im Mainstream. Doch scheint die Zukunft des Genres
tatsächlich daraus zu bestehen, dass sich der Black Metal in
Verbindung mit anderen Stilarten weiterentwickelt. Ebenfalls scheinen
die Bands sich immer mehr von der rohen Produktion abzuwenden,
trumphten doch vor allem die Schweden-Fraktion um Dark Funeral und
Marduk, sowie Immortal und die aufgelösten Emperor, nicht mehr mit
einem primitiven, sondern superbem Sound auf. Wem dies alles zu
untrue wirkt, der kann sich dennoch auf Darkthrone und ähnliche
Genre-Vertreter verlassen, die dem „ultratruen“ Black Metal treu
blieben.
Death Metal
Der Death
entstand gegen Ende der 80er Jahre und fand seinen Ursprung aus dem
Thrash Metal. Wie der Name ''Death'' schon sagt, geht es bei diesem
Genre des Metal um den Tod, Schmerzen und Leiden. Es machen sich
viele Death Metal Bands einen Namen durch ihre extrem harten und
geradezu perversen Texten einen Namen. Beim Death Metal hört man
schwere Riffs heraus und besonders schnelle Drums. Die Stimme wird
zum tiefstmöglichen Punkt herabgesenkt, ähnlich wie auch beim
Grindcore. Der Death Metal fand nie eine besonders große Audience,
aber einige hartgesottene Fans verbucht er dennoch. Bekannte Bands
dieser Richtung dürften Cannibal Corpse, Pungent Stench, Six Feet
Under oder Bolt Thrower sein. Aus dem Death Metal entstand dann auch
der Ableger, ''Melodic Death'', für den unter anderem At The Gates,
Children of Bodom und In Flames stehen. Besonders auffallend sind
unter anderem auch die CD Cover, auf denen oftmals sehr viel Blut und
Skelette zu sehen sind. Nicht jedermanns Sache, aber durchaus Gutes
dabei.
Doom Metal
Man könnte Doom
Metal den kleinen, dicken Bruder von Death und Black Metal nennen.
Bewegen sich die Texte thematisch in dieselbe Richtung, ist der Sound
an sich jedoch ganz anders: Während Death und Black Metal oft darauf
bedacht sind, so schnell wie möglich zu sein, kriecht Doom Metal
fast schon langsam dahin.
Vorreiter dieses Genres waren die
Metalgötter von Black Sabbath Anfang der 80er Jahre. Die ersten
Nachzügler waren Witchfinder General mit ihrem 82er Album „Death
Penalty“.
Waren Anfang der 80er die Bands oft drauf aus,
Black Sabbath zu kopieren schaffte es Candlemass mit ihrem 1986er
Album „Epicus, Doomicus, Metallicus“ den Doom Metal nicht mehr
als Inbegriff Black Sabbaths gelten zu lassen.
Weitere mehr
oder weniger wichtige Doom Metal Bands sind/waren: Solitude Aeturnus,
Cathedral, Pentagram, St.Vitus, Obsessed und Count Raven.
Heavy Metal
Für viele ist
Heavy Metal dasselbe wie Hard Rock: Harte Gitarren, Leder, Nieten und
lange Haare. Das kann vom Aussehen her vielleicht stimmen, doch
musikalisch gibt es doch einige Unterschiede, die man wissen sollte.
Die lauten Gitarren sind bei beiden Stilen gleich, der
Hauptunterschied liegt allerdings darin, dass Heavy Metal vollkommen
auf den typischen Blues Swing, den Hard Rock tief verinnerlicht hat,
verzichtet. Statt des Swing des Blues setzen die Bands mehr auf
Gitarren, die technisch versierter, präziser und schneller spielen
als im Hard Rock. Zudem werden bei Heavy Metal Bands auch sehr oft
technische Hilfen wie Keyboards verwendet, was beim Hard Rock nicht
der Fall ist.
Es war Ende der 70er bzw. Anfang der 80er als
Heavy Metal es schaffte zu einer ernsthaften Musikart zu werden. Die
Radios und Plattenindustrien entdeckten das Potenzial der Richtung
und schnell sahen sich Bands wie Motörhead, Judas Priest, Iron
Maiden, Saxon etc. im Mainstream.
Der Heavy Metal ist die
Mutter der Metalgenres und somit für so ziemlich jede Musik mit
Gitarrenriffs verantwortlich. Entstanden ist der Name übrigens durch
den Musikjournalisten Sandy Pearlman: Pearlam entnahm dem 1964
erschienenen Cut-up-Roman „Nova Express“ von William S. Burroughs
das Wort „Heavy Metal Kid“ und machte es zur Gattungsbezeichnung.
Lester Bangs war es dann, der in einem Artikel der Zeitschrift
„Creem“ die Musik von Black Sabbath so titulierte und somit
popularisierte.
Grindcore
Wenn es eine
Unterkategorie im Metalsektor gibt, die am meisten Ähnlichkeiten zum
Grindcore aufweisen kann, so ist das wohl der Death Metal. Vielen
Grindcore-Fans gefällt ein solcher Vergleich aber garnicht. Death
Metal stammt ursprünglich aus den USA und handelt textlich eher von
so genannten "Gore"-Themen (Zombies, Gewalt und vor allem
viel Blut). Grindcore hingegen hat seine Wurzeln in England und hat
textlich oft einen politischen oder sozialkritischen Hintergrund,
sowohl musikalische Einflüsse aus den Bereichen Punk und Hardcore.
Grindcore
könnte man ungefähr so beschreiben: Man nehme Hardcore- und
Punkriffs, steigere das Tempo so hoch es
nur möglich ist und füge tiefe Growls und hohe Schreie dazu. Das
ganze wird dann von einem brachialen Drumsound unterlegt, der
manchmal auch von einem Drumcomputer produziert wird.
Zu
den Gründern des Genres zählen Napalm Death, die mit ihrem Debüt
"Scum" 1986 für Aufregung in der Szene sorgten. Vom Grund
her kannte man das Strickmuster der Musik schon - aber mit einer
solchen Intensität und Aggression verbunden war ein neues Genre
geboren: Grindcore. Nur ein Jahr später legten Carcass mit "Reek
of Putrefaction" die Messlatte höher.
Auch
ein Phänomen des Grindcore sind Veröffentlichungen mit möglichst
vielen Songs: Anal Cunt brachten eine EP mit über 4000 Songs auf den
Markt und 2003 legten Agoraphobic Nosebleed aus den USA mit einer 3"
CD mit 99 (100) Songs nach.
Mit
der Zeit kam es immer öfter vor, daß Bands sich vom Konzept
"Geschwindigkeit und kurze Songs" lösten und Samples und
experimentelle Stücke in die Musik einarbeiteten. Die besten
Beispiele hierfür sind wohl Brutal Truth, die sich mit ihrem anfangs
sehr Death Metal lastigen und später von Samples durchsetzten
Grindcore zu einem der bekanntesten Vertreter der Szene gemausert
haben, und die Südafrikaner Groinchurn, die ihre Musik nur
"SouthAfriCore" nennen.
So
entwickelte sich der Grindcore weiter und es kam oft sogar Humor
dazu, ein Beispiel hierfür sind die Excrementory Grindfuckers die
einen Mix aus Pop, Schlager und Grindcore spielen und dabei jeden
Song oder Trend auf die Schippe nehmen.
Melodic
Death Metal
Melodic Death Metal ist, wie der Name
schon sagt, die melodische Form des Death Metal.
Dieses Genre
zeichnet sich neben den üblichen Death Metal Eigenschaften vor allem
durch zweistimmige Gitarrenduelle und vereinzelt auch Einflüsse
schwedische Folklore mit ihren eigenartigen Rhythmen und
Melodiebögen. Die Vermischung aus harten und rauen Tönen mit
eingängigen Melodien und Refrains ist also hier Trumpf.
Der
Melodic Death Metal wird auch oft als "Göteborger Sound"
bezeichnet, da in dieser schwedischen Stadt diese Stilrichtung
geboren wurde, und auch die wichtigsten Bands dort beheimatet sind.
Die Bezeichnung "New Wave Of Swedish Heavy Metal" taucht
auch des öfteren auf.
Als erste Band wagte sich At The Gates 1991
an dieses unbeschriebene Terrain. Sie lösten sich allerdings 1996
auf, und die Lorbeeren für den Grundstein heimsten vor allem In
Flames und Dark Tranquillity ein, die noch heute sehr erfolgreich
sind.
Als Gesang wird beim Melodic Death auf tiefe Growls und
Grunzen, oder hohes Kreischen und Wimmern gesetzt.
Weitere
bekannte schwedische Bands, die (streckenweise) Todesmelodien
gespielt haben, sind zum Beispiel noch Arch Enemy, Soilwork und
Darkane. Auch die Finnen Children Of Bodom lassen sich in diese
Sparte einordnen. Vor allem sie setzen verstärkt Keyboards für die
Melodien ein, ebenso wie viele andere Bands der Richtung.
New Metal
New Metal oder auch Nu Metal genannt,
ist noch ein relativ junges Genre welches Mitte der 90iger entstand
und praktisch durch Bands wie Korn, oder auch durch die heute nicht
mehr existierenden Helmet, erfunden und bekannt gemacht worden ist.
Oft wird New Metal auch als Crossover bezeichnet, was so
jedoch nicht richtig ist. Denn die Unterschiede und auch die
wesentlichen Merkmale bestehen darin, dass beim New Metal die
Gitarren wesentlich tiefer gestimmt sind und der Gesang heftiger und
auch teils „kranker“ ist. Außerdem gibt es weniger Rap Einlagen.
Markant für die Texte dieses Genres sind häufig Aggressionen, Hass,
Liebe & (Welt)Schmerz.
In der Anfangsphase galt dieses
Genre und die wenigen Bands noch als Geheimtipp. Oft wurde es damals
auch noch als „Skater-Mucke“ bezeichnet, da viele Skater und
Skateboarder diese Musik gehört haben, bzw. es noch heute tun.
Einige Jahre später jedoch, lag es unter anderem an Bands wie Limp
Bizkit, die dieses Genre Massentauglicher und somit auch
Charttauglicher machten. Natürlich eifern das nicht alle Bands in
diesem Genre nach.
Power Metal
Power Metal ist wohl das Hauptgenre der
Subgenres. Kompliziert? Nein, denn Power Metal ist das dem Heavy
Metal ähnlichste Genre und gleichzeitig eine übergangslose Brücke
zu den Subgenres.
Power Metal hat alle klassischen Elemente
des Heavy Metal in sich, entwickelte diese sowie spieltechnisch als
auch soundtechnisch weiter und kopierte gleichzeitig auch Elemente
des Speed, Thrash, Prog etc.
Mitte der 90er fing Power Metal
an sich herauszukristallisieren und einen eigenständigen Sound zu
entwickeln. Die meisten Bands die Power Metal spielten, waren nicht
zufrieden mit dem melodielosen Black und Death Metal, so wurde auch
damals schon auf eine klare Melodielinie geachtet.
Die wohl
wichtigsten, bedeutendsten und berühmtesten Power Metal Bands sind
Iced Earth, Gamma Ray, Helloween, Blind Guardian und Grave Digger.
Progressive Metal
Der im Zuge der aufbrandenden New Wave
of British Heavy Metal aufkommende Wunsch nach mehr Härte Mitte der
Siebziger machte auch vor dem etwas angestaubten, aber geheiligten
Progressive Rock der Sechziger nicht Halt. Allerdings fällt es
schwer, mit dem Finger auf den Zeitpunkt zu zeigen, wo zum ersten Mal
die anspruchsvollen Arrangements des Progressive Rock mit der Härte
und Kompromisslosigkeit des Heavy Metal verbunden wurden, oder auf
die Band, die dies zum ersten Mal tat.
Die Verbindung zwischen
Progressive und Hard Rock wurde relativ früh gezogen, Bands wie King
Crimson (die dies bereits in den Sechzigern taten), später dann
Uriah Heep und Led Zeppelin wären zu nennen. Das kanadische Trio
Rush lag 1977 mit den harten Riffs von „Cygnus X-1“ schon sehr
nahe an der Grenze zum Heavy Metal und könnten daher als Pioniere
des Progressive Metal durchgehen.
Vollends überschritten
wurde diese Grenze allerdings erst einige Jahre später, aber dafür
mit einem Paukenschlag, einem Trio junger, US-amerikanischer Bands,
namentlich Queensrÿche, Fates Warning und Watchtower. Während
erstere mit ihrer Mischung aus typischem Heavy Metal der Achtziger
und leicht orchestralen Arrangements noch recht leicht konsumierbar
waren (erstes wichtiges Album: „Rage for Order“, 1986),
gestaltete sich der Zugang zum komplexen, aber melodischen Thrash
Metal mit Bombast-Schlagseite, wie ihn Fates Warning auf ihren ersten
drei Alben fabrizierten („The Spectre within“, 1985 und „Awaken
the Guardian“, 1986), schon etwas schwieriger. Watchtower
schließlich legten weniger Wert auf Songs als mehr auf pure Technik,
ihr ultrakomplizierter, wirrer Thrash Metal („Energetic
Disassembly“, 1985) gibt den meisten Metalheads auch heute noch
Rätsel auf.
Ein neues Genre war geboren, und es dauerte nicht
lange, bis eine zweite Welle von Progressive Metal-Bands auf den
Hörer losgelassen wurde, an erster Stelle sind hier natürlich Dream
Theater zu nennen, die nach ihrem, stark von Rush beeinflussten
Debütalbum („When Dream and Day unite“, 1989) einen völlig
eigenständigen Stil fanden und bis heute die erfolgreichste,
populärste und am öftesten kopierte Progressive Metal-Band sind.
Ebenfalls erwähnenswert sind zwei deutsche Bands: Mekong Delta und
Sieges Even. Mekong Delta können sich rühmen, die einheimischen
Pioniere des Progressive Metal zu sein, ihre metallische Neuvertonung
des Mussorgsky-Stücks „Bilder einer Ausstellung“ gehört wohl
zum Ambitioniertesten, was in Deutschland je auf einen Tonträger
gebannt wurde. Sieges Even schließlich, deren fünf Alben ein
musikalisches Spektrum zwischen Watchtower-Thrash, Rush-artigem Rock
und Jazz-Fusion Metal abdecken, kamen leider nie über den Status
einer von Kritikern geliebten Nischenband hinaus.
Auch heute
noch rückt ein stetiger Strom von musikalisch teilweise sehr
unterschiedlichen Progressive Metal-Bands nach, dieses Genre lässt
sich schließlich kaum auf gewisse musikalische Grundmerkmale
reduzieren und vereinigt stattdessen Elemente aller denkbaren Stile
auf sich. Den meisten Bands dieser Sparte gemein ist lediglich der
auffällige Hang zu außergewöhnlich langen Songs, verschachtelten
Kompositionen, extremen Soli und abwechslungsreicher
Instrumentierung.
So gibt es leicht bis stark progressiv
angehauchten Melodic Power/Speed Metal, bei dem vor allem der erhöhte
Anteil an Keyboards auffällt - zur ersten Kategorie kann man Bands
wie Stratovarius, Kamelot und Angra zählen, zur zweiten Symphony X
und mit ein bisschen gutem Willen auch Blind Guardian. Weniger
eingängig, komplexer und vom Songwriting her etwas mehr von den
alten Meistern beeinflusst sind Acts wie Vanden Plas, Shadow Gallery
oder Magnitude 9; leider müssen sich viele dieser Bands den Vorwurf,
bloße Plagiate von Rush oder Dream Theater zu sein, gefallen lassen.
Etwas moderner oder gar avantgardistischer gehen z.B. Threshold und
Ayreon (trotz reichlicher Retro-Anleihen) zu Werke, während Freunde
härterer oder düstererer Kost ihre Freude an Opeth, Evergrey und
Pain of Salvation haben dürften. Die extremsten der extremen unter
den Progressive-Metallern, gewissermaßen die Watchtowers der
Gegenwart sind oftmals im Death Metal-Sektor zu finden, Bands und
Projekte wie Cynic, Gordian Knot oder Spastic Ink kommen meist ohne
Gesang aus und verbinden die brachialen Riffs des Death Metals
oftmals mit Versatzstücken aus Ambient oder gar Jazz, selbst die
Veteranen von Death gingen auf ihre alten Tage in diese
Richtung.
Soviel zu den musikalischen Eigenheiten des
Progressive Metal, nun zum Sonstigen (Songtexte, Cover-Artworks
etc.). Wie bei der Musik kann man auch hier kaum definitive Fixpunkte
ausmachen, sondern nur einige generelle Aussagen treffen.
Die
Lyrics sind im Allgemeinen tiefsinnig und bedeutungsvoll sowie
sprachlich gelungen, was aber nicht heißen muss, dass sie nur
bedrückt - depressive Stimmungen vermitteln können; Dream Theater
beispielsweise legten und legen stets eine eher positiv gestimmte
Grundhaltung an den Tag, Gegenbeispiele existieren natürlich genauso
und sind eher noch verbreiteter.
Für die Coverartworks gilt das
Selbe, in diesem Genre gibt es einige der künstlerisch wertvollsten
Bilder, die je die Verpackung einer CD zierten, so gilt etwa Hugh
Syme, der bereits Bilder für Rush (für das Album „Moving
Pictures“, 1981) und Fates Warning (für das Album „Perfect
Symmetry“, 1989) kreierte, als einer der besten Künstler in diesem
Geschäft.
Ob Progressive Metal nun das „beste“ aller
Metal-Genres ist, wird wohl auf ewig ein Streitthema bleiben,
allerdings würde es vermutlich niemand bestreiten wollen, dass es
das potentiell vielseitigste und abwechslungsreichste ist. So
ziemlich jeder Fan von Rock und Metal, ungeachtet seines sonstigen
Musikgeschmacks, kann hier seine absolute Erfüllung finden, wenn er
nur bereit ist, beim Hören auch sein Gehirn einzuschalten und sich
ganz auf die Musik einzulassen. Diese Möglichkeit gibt es sonst
unter Garantie in keinem anderen Genre.
Speed Metal
In den frühen 80er Jahren wurde der
Speed Metal die wohl beliebteste Heavy Metal Richtung im
amerikanischen Untergrund. Neben der neuen Welle des britischen Heavy
Metal (New Wave of British Heavy Metal) und Hardcore Punk wird beim
Speed Metal extrem schnell, schleifend und anspruchsvoll gespielt.
Die Bands wollten nicht nur durch ihre Schnelligkeit glänzen sondern
auch durch eine unglaublich klare und saubere Linie. Bei den meisten
aller Songs gibt es einen fast durchgängigen Double-Bass. Häufige
werden zweistimmige Leadgitarrensätze und präzise Sechzehntel-Noten
bei der Rhytmusgitarre verwendet.
Der Speed Metal bleibt
stets seiner Wurzel treu, allerdings fand der Speed Metal mit dem
Trash Metal eine abgewandelte Form, wo es mehr Vielfalt an
Schnelligkeit, Groove und Effekten gab. Metallica machte den Speed
Metal wohl groß, wenn gleich sie auch seit 1998 eine andere Schiene
fahren. Weitere bekannte Bands aus dem Speed Bereich sind Exciter,
Anthrax oder auch Megadeth. Sie hoben sich von den Mainstream
Metalbands der 80er Jahre etwas ab, konnten aber auch ohne Radio oder
MTV Support Platin für ihre Scheiben einheimsen.
Thrash Metal
Thrash Metal war ursprünglich ein
Subgenre des Speed Metal, welches vor allem für schnellen, aber
nicht so technisch versierten Bands eine sehr gute Alternative war.
Thrash Metal war wohl wirklich der geeignetste Name für die
Richtung, denn die Gitarristen „dreschen“ wirklich auf ihre
Saiten ein, was dem Klang der Musik die Aggression verleiht, für die
Thrash berüchtigt ist.
Die Thrash Szene begann Mitte der
80er sich in Amerika auszubreiten, Bands wie Exodus, Anthrax,
Overkill, Testament und die Thrasher überhaupt Slayer schafften es
die neue und ungeschliffene Spielweise des Metal´s am Leben zu
erhalten.
Thrash hat sich mit den Jahren weiterentwickelt,
und so spielen viele Thrash Bands heutzutage nur noch Songs im
Midtempo – allerdings weiterhin gedroschen.
True Metal
True Metal ist an und für sich nur
eine Auffrischung der Tugenden des New Wave of British Heavy Metal
und somit eigentlich gar nicht richtig ein eigenes Genre, denn
musikalisch sind die Unterschiede nicht vorhanden bis nicht existent!
Unterschiede zwischen den Bands gibt’s dennoch, so singen
True Metaller in ihren Songs von True Metal und dem Kampf gegen die
Heiden anderer Musikrichtungen. Ein Paradebeispiel für True Metal
ist Manowar, bei denen man in jedem Song mindestens fünfmal „True“,
„Steel“, „Fight“ und „Sword“ zu hören bekommt.
ROCK
Hard Rock
Der Hardrock entstand gegen Ende der
60er Jahre durch Gruppen wie The Who oder die Rolling Stones.
Hardrock war die konsequente Weiterentwicklung dieses Sounds, nicht
zuletzt durch den Fortschritt im Verzerrer- und Lautstärkenbereich.
So galten z.B. Deep Purple zu ihrer Hochzeit als ultraverzerrt, was
heutzutage angesichts der verbesserten Technik komisch klingt.
Unterschiede zu bisherigen Bands waren auch die bedeutenderen
Rollen des Drummers und des Bassisten, die beide lauter und für die
Songs wichtiger wurden. Hardrock basiert häufig noch auf
abgewandelten Bluesschemata und Pentatoniken, doch auch neue
Harmonieelemente wurden entwickelt, was den Hardrock vom Rock`n`Roll
neben dem Sound abgrenzt. Der Übergang zum Heavy Metal wurde vor
allem durch Black Sabbath - der - Vorreiterband für alles, was heute
als Heavy gilt, fließend, da sich Black Sabbath als erste bekannte
Band überhaupt des Satansanhängerimages bediente und auch deutlich
härter war als andere Bands. Weitere bedeutende Vertreter des
Hardrocks sind Kiss, Led Zeppelin, Cream und Jimi Hendrix.
Progressive Rock
Da den Musikern in der Mitte der 60er
ihre Musik (Rock’n’Roll, Blues, Soul) alleine allmählich zu
langweilig wurde, versuchten sie, diese mit für ihre Stile
ungewöhnlichen Instrumenten und Arrangements ein wenig aufzupeppen.
So entstand dann allmählich Anfang der 70er der auf
bewusstseinserweiternden Drogen basierende Psychedelic Rock. Hier
wurden erstmals vermehrt elektronische Instrumente wie beispielsweise
Hammond-Orgel, Mellotron und Synthesizer eingesetzt. Die Songs
verliefen auch nicht mehr nach dem gewöhnlichen Schema
(Strophe-Refrain-Strophe etc.), sondern man experimentierte mehr mit
dessen Aufbau und Ablauf. Im Verlauf der Jahre entwickelte sich diese
Musik dann zu dem Progressive Rock, wie wir ihn kennen und lieben.
Besonders auffallend sind beim Progressive Rock die
überdurchschnittlich langen Songs. Das rührt daher, dass die
Progger ihre Instrumente hervorragend beherrschen und dies deshalb
auch in jedem Song mit einigen Soli zeigen wollen. Neben den für den
Progressive Rock normalen Instrumenten wie Gitarre, Bass, Schlagzeug
und Keyboard/Piano werden häufig viele für den Rock ungewöhnliche
klassische Streich- und Blasinstrumente (z.B. Geige, Cello, Flöte,
Trompete) eingesetzt. Die niveauvollen Texte beschäftigen sich
zumeist mit Fantasiethemen und können sowohl ernst und traurig als
auch humorvoll und provokant sein, Hauptsache ist, dass sie vom
Inhalt her zusammen passen, da man die Werke der Progger ansonsten
nicht mehr als Konzeptalben verkaufen kann.
Camel, Eloy,
Genesis, Gentle Giant, Jethro Tull King Crimson, Pink Floyd, Rush und
Yes waren bekanntere Bands, die den Umstieg von Psychedelic zu
Progressive Rock als Erste schafften. Ihnen folgten Bands wie IQ,
Marillion und Saga.
PUNK
Emocore
Emocore war ursprünglich die Jahre
1984/85 die Weiterentwicklung Hardcore Bands in melodiösere Gebiete.
Entstanden ist der Sound schon in den Jahren 1984/85, allerdings
schaffte er es erst '89 sich in der Gegend um San Francisco zu
verbreiten und von dort aus Begann der Stil zuerst den mittleren
Westen und anschließend den Nordosten zu erobern.
Am Anfang
war Emocore melodiöser Punk mit punkigen Texten, der sich allerdings
immer weiter entwickelte und schließlich auch das ist, was heute
auch wirklich als Emocore bekannt ist: Melodiöser Rock mit
emotionalen Punktexten und verzerrten Gitarren!
Der
Mittelpunkt Emocores sind die Gitarren, die verzerrt und mit
gelegentlichen (catchy) Riffs – dem sogenannten DC Sound
daherkommen.
Mit den Jahren veränderte sich der Stil
allerdings, die Songs bauten sich mehr auf catchy Riffs auf und
wurden teilweise popiger. Der Gesang wurde weniger punkiger, d.h. das
Gekreische und die extreme Stimmbelastung wich dem melodischem Gesang
mit glatter/weicher Stimme.
Emocore wurde vorallem durch
Bands wie Rites of Spring, Embrace, Gray Matter, Ignition, Dag Nasty,
Monsula, Fugazi kind of, Fuel, Samiam und Jawbreaker geprägt.
Hardcore
Der Hardcore ist eine der
Musikrichtungen, die entstand, nachdem der Punkrock sich „drittelte“.
Jedoch erreichte er erst in den 90ern einen gewissen
Bekanntheitsgrad. Von den „Überresten“ des ehemaligen Punkrocks
war der Hardcore mit Abstand der „Härteste“ , wie der Name schon
sagt, das heißt er hatte die schnellste Melodie und die härtesten
Riffs. Die Texte sind oder waren ähnlich wie die (meisten) im
Punkrock, nämlich sozialkritisch.
Ob eine Band Hardcore oder
Punkrock ist, ist meistens schwer zu unterscheiden. Die Grenzen sind
fließend. So werden Bands wie Bad Religion teilweise in die
Hardcore- , teilweise in die Punkrockschublade gesteckt.
Punk Rock
Dieser Musikstil entstand in den 70ern.
Er revolutionierte den bisher da gewesenen Rock´n´Roll. Die Musik
war zwar einfach gehalten (einfache Riffs und Melodien), doch Bands
wie „The Ramones“ oder „Sex Pistols“ begeistertenden auch die
breite Masse, vor allem im U.K. waren die Sex Pistols trotz meistens
nur 3 Akkorden sehr erfolgreich. Die Texte handelten meist von den
sozialen Problemen der Jugendlichen wie die Arbeitslosigkeit.
Vielleicht war das ja das Erfolgsrezept, da viele junge Leute sich
mit der Band identifizieren konnten. Aber der Punkrock an sich teilte
sich bald darauf in drei weitere Genres: Post-Punk, New Wave und
Hardcore.
Heutzutage sind die Helden der „neuen“
Punkrockszene Bands wie Millencolin, NOFX oder Bad Religion, die
weltweit erfolgreich sind. Allgemein erlebt dieser Stil seinen
dritten Frühling im Moment: die Haare (und die Koteletten) werden
wieder länger und die Chucks und Nietengürtel immer weit
verbreiteter.
Ska Punk
In den 90ern wurde Skapunk in den USA
bekannt. Die Bands bestanden aus einer „normalen“ Punkband, das
heisst Schlagzeuger, Gitarrist, Bassist und Sänger. Dazu kamen dann
noch die Musiker, die die Skaelemente in die Band brachten: Das waren
zum Besispiel Trompeter oder Saxophonisten.
Trotz dieser
Zusammensetzung klangen und klingen Bands wie Less Than Jake, Reel
Big Fish oder auch die Mighty Mighty Bosstones meistens eher nach
Punk als nach Ska.
SONSTIGES
Crossover
Crossover ist sozusagen das „Genre
unter den Subgenres“, denn für jede Art von Crossover gibt es eine
weitere, genauere und wahrscheinlich auch coolere Bezeichnung.
Crossover ist an und für sich nur die Mischung zweier (oder mehr)
verschiedener Musikstile!
New Metal ist z.B. einer der
Sungenres des Crossover: Die Vereinigung aus Rap und Metal trieben
vorallem Bands wie Limp Bizkit, Body Count, Rage Against The Machine
oder Clawfinger.
Weitere Subgenres des Crossover sind z.B.
Metal Funk, so wie ihn z.B. die Red Hot Chili Peppers oder Faith No
More spiel(t)en, oder auch Progressive Metal.
Es wäre
unmöglich jede Form von Crossover aufzuzählen, da eigentlich jede
Mischung von Musikstilen Crossover ist – auch wenn es manche nie
wahrhaben wollen!
Gothic
Was ist Gothic überhaupt? Im Gothic
fließen wunderschöne Texte, etwas Wut und auch Melancholie ein.
Meistens mit einem sehr guten Sänger, mit einer meist ziemlich
tiefen Stimme. Ein gutes Beispiel für Goth'n'Roll sind die 69 Eyes.
Gothic an sich muss man allerdings noch einmal unterteilen in
Gothic Rock, Gothic Metal, EBM, Dark-Wave, Neofolk und, und,
und...
Gothic Musik ist die Sparte der Musik die am besten zum
Kerzenschein passt. Kurz: die romantische Ecke.
Beim Gothic
werden vordergründig Gitarren, Bass und Schlagzeug verwendet. Aber
auch klassische Instrumente wie Violinen und Pianos kommen zum
Einsatz. Dadurch distanziert sich der Goth Rock/Metal von den übrigen
Rock und Metal Sparten. Es ist und bleibt zwar Rock/Metal, nur halt
in einer oft sehr ruhigen Variante mit einer sehr melancholisch
tiefen Stimme und oft sehr traurigen bzw. romantischen Texten.
Grunge
Im Nordwesten der USA – genauer
gesagt in Seattle, WA – entstand Ende der 80er eine Bewegung, die
die Musikwelt bis in die Mitter der 90er hinein prägen sollte:
Grunge!
Der Begriff „Grunge“ kommt von „grungy“, was
übersetzt etwa „dreckig“ oder „schäbig“ bedeutet. Eine
treffende Bezeichnung derer, die mit dieser Subkultur in Verbindung
standen: die sog. Generation X, desillusionierte Jugendliche, denen
ihre Umwelt zum Halse heraushing.
Musikalisch gesehen ist
Grunge eine Mischung aus dem früheren Heavy Metal und Punk Rock,
wobei aber die meisten Elemente vom Punk Rock übernommen wurden.
Charakteristisch sind die verzerrten, lässig bis unsauber gespielten
Gitarren, ein oftmals langsam schleppendes Temp und die emotionalen,
kritischen Texte.
Die erste Grungewelle bestand aus Bands wie
Mudhoney, Green River und Soundgarden. Diese spielten anfangs noch
wesentlicher härter als ihre Nachfolger Nirvana und Pearl Jam. Diese
brachten mehr Melodie ins Spiel und so wurde langsam auch die breite
Masse auf die Grungebands aufmerksam. Vor allem Nirvana wurde dank
„Smells Like Teen Spirit“ immer mehr in den Mainstream
hochgepusht, wo sie dann zusammen mit anderen Bands eine Zeit lang
verblieben.
Nach dem Selbstmord des „Grunge
Aushängeschilds“ Kurt Cobain fand die Grungebewegung schließlich
im Jahre 1994 ihr Ende. Dennoch gibt es heute noch Bands, die
versuchen, an die Erfolge ihrer Vorgänger anzuknüpfen.
Industrial
Die Erfindung des Begiffs Industrial
Music geht bis ins Jahr 1976 zurück, wo Monte Cazazza in einem Brief
an Thorbbing Gristle Frontmann Genesis P-Orridge den Satz "Industrial
Music for Industrial People" schrieb.
Nach diesem Satz
wurde dann das kurz darauf gegründete Label der Band Throbbing
Gristle benannt: Industrial Records.
Industrial Music
bedeutete damals was ganz neues, so wurde u.a. vom klassischen
"Strophe-Refrain-Strophe"-Schema gelassen und ein ganz
neues Schema benutzt: nämlich gar keines. Industrial Musiker halten
sich, wenn es um die Musik geht, an keine Regel, sodass ein längeres
Lied klingt wie als wären es mehrere ineinander geschnittene.
Auch
von der Musik an sich ist Industrial Music anders als der typische
Pop & Rock: Während früher noch Umweltgeräusche und ähnliches
in die Musik einflossen, arbeiten die modernen Industrial Bands mit
Synthesizern und teilweise selbstgemachten technischen
Maschinen.
Die Mutter des Industrial Musics sind wie schon
erwähnt die Briten Throbbing Gristle. Sie waren die Vorreiter für
Bands wie z.b. Cabaret Voltaire, Nurse Withe Wound und Whitehouse.
In den USA waren es wohl die Residents die man als erste
Industrial Music Band bezeichnen kann und in Australien war es Graeme
Revell und seine Band SPK, die u.a. die Soundtracks zu den
Kinoerfolgen "The Crow" und "From Dusk Till Dawn"
schrieben und performten.
Heute gibt es kaum Industrial Bands
die bei großen Plattenfirmen unter Vertrag sind, die Musik ist den
großen Konzernen zu extrem. Denn während bei manchen Bands schon
die Musik an Krach erinnert, ist bei vielen auch die Art der Texte zu
extrem. (So z.b. der Refrain aus dem Nine Inch Nails Song "Closer",
der lautet:" I want to fuck you like an animal...")
Ende
der 80er wurde es ruhig um die so extreme und wilde Musikrichtung,
doch wurde sie vorallem durch einen Mann neu belebt: Trent Reznor von
den Nine Inch Nails. Die wohl aktuell erfolgreichste Industrial Band
hat den größten Teil ihres Erfolges ihm, dem Sänger, Frontmann und
Produzenten zu verdanken.
Aber nicht nur die Nine Inch Nails
machte Reznor groß, so verhalf er unter anderem auch Marilyn Manson
seinen Stil zu finden. Er nahm ihn bei seiner Firma Nothing Records
1993 unter Vertrag und verhalf ihm zum Durchbruch.
Auch
Deutschland hat eine sehr erfolgreiche Industrial Band: Rammstein.
Musikalisch, aber vor allem showelementarisch kann man die Männer um
Till Lindemann mittlerweile auch in Amerika zu den Top Ten in der
Industrial Szene zählen.